18.11.2025
Marktkommentar Heizoel 18.11.2025
18.11.2025
Es ist ja bekannt, dass der Oelhandel unterwandert ist von Spekulanten. Marktteilnehmer, die weniger am eigentlichen Handelsgeschäft interessiert sind, als viel mehr an den Gewinnen, die sie aufgrund von kurzfristigen Kursbewegungen zu erreichen versuchen. Entsprechend sind Ruhephasen eher die Ausnahme, in diesen stabilen Perioden lässt sich keine grosse Rendite erzielen.
Politisch herrscht grad eine etwas entspanntere Stimmung: Donald Trump scheint sich nach dem 43-tägigen Shutdown eine kleine Verschnaufpause zu nehmen, vom Nahen Osten hört man kaum noch was und an den Krieg in der Ukraine hat man sich mittlerweile gewöhnt.
Und trotzdem gibt’s Bewegung am Oelmarkt, momentan ziehen die Notierungen zünftig an. Dies obwohl sich grad zunehmend die Überzeugung durchsetzt, dass es im kommenden Jahr aufgrund eines Ungleichgewichts zwischen Prokuktion und Verbrauch zu einem Überangebot kommen könnte, was dann sinkende Preise mit sich bringen würde. Kurzfristig wird aber offensichtlich zum Beispiel die Tatsache höher gewichtet, dass in diesen Tagen das Oel-Embargo gegen die staatlichen russischen Gesellschaften Lukoil und Rosneft in Kraft tritt und dass in weiten Teilen der nördlichen Halbkugel langsam aber sicher der Winter Einzug hält. Und dass Präsident Trump seinem russischen Amtskollegen Putin nur noch die kalte Schulter zeigt, was eine baldige Lösung im kriegerischen Konflikt wohl gänzlich ausschliesst. Kommt dazu, dass China seit einem halben Jahr Rohoel in grossen Mengen hortet, um sich strategisch zusätzlich abzusichern.
Der laufende Aufwärtstrend scheint alles in allem nicht sehr breit abgestützt zu sein; eine baldige Beruhigung der etwas überhitzten Stimmung würde jedenfalls nicht überraschen.