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Marktkommentar Heizöl 04.12.2020

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Nach langwierigen und zähen Verhandlungen haben sich die Opec (Organisation erdoelexportierender Länder) und 10 kooperierende Produktionsstaaten auf einen Kompromiss einigen können.

Während Branchenprimus Saudi-Arabien die laufende Fördermengenbeschränkung am liebsten einfach um 3 Monate verlängert hätte, tendierten Staaten um die Vereinigten Arabischen Emirate dazu, die Tagesproduktion ab 1. Januar 2021 um 2 Mio Barrel zu erhöhen. Auch wenn sich die Pandemie-Depression aufgrund der recht positiven Entwicklung an der Impfstoff-Front langsam aber sicher ein wenig löst, hätte eine solche Erhöhung der Fördermengen kurzfristig mit grosser Wahrscheinlichkeit für einen Preisrutsch gesorgt. Was dann wohl Staaten wie Irak, Iran und Libyen, welche es bei der Einhaltung der eigenen Kontingente in den letzten Monaten nicht immer sehr genau nahmen, zu neuen Disziplinlosigkeiten animiert hätte. Nun will man den Output im Januar mal um 500'000 Fass pro Tag erhöhen und dann jeden Monat neu entscheiden, wie es weitergeht. Der Markt reagiert zuerst euphorisch auf die neueste Entwicklung, die Notierungen für Gasoel schossen an der Londoner Rohstoff-Börse ICE auf den höchsten Wert seit dem 6. März des laufenden Jahres. Mittlerweile hat sich die Lage wieder etwas beruhigt, kurzfristig drücken die Sorgen um die unverändert recht vollen Warenlager schon noch auf die Stimmung.