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Marktkommentar Heizöl 18.11.2022

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Das dominante Thema am Oelmarkt ist in den letzten Tagen unbestritten die Corona-Situation in China. Während es der Virus in unseren Breitegraden kaum mehr regelmässig in die Top-Schlagzeilen schafft, kommt das bevölkerungsreichste Land der Erde diesbezüglich einfach nicht zur Ruhe.

Immer wieder werden ganze Stadtviertel unter Quarantäne gestellt, vom Staat verordnete Lockerungen nicht umgesetzt und neue Lockdowns verhängt. Dadurch registriert man - wie schon im Verlauf dieses Frühlings - massiv reduzierte Verbräuche, was auf die Oelpreise natürlich eine dämpfende Wirkung hat. Auch die politische Lage um den Krieg in der Ukraine wird momentan als relativ stabil eingestuft. Der dienstägliche Raketeneinschlag im polnischen Grenzgebiet sorgte kurz für Unruhe, auch an den Börsen, grundsätzlich hält sich die Aufregung um die russische Politaggression in letzter Zeit aber einigermassen in Grenzen. Der Aufwärtsspielraum scheint für die Oelpreise im Moment recht überschaubar zu sein, gleichsam ist eine gewisse Vorsicht geboten. Trotz riesiger Mengen aus den US-amerikanischen Notreserven präsentiert sich die Versorgungslage weltweit nicht sehr komfortabel; umso mehr als sich die Hoffnungen auf iranisches Oel nach den neuesten Turbulenzen im Perserstaat wohl bis auf weiteres zerschlagen haben. Dazu tritt ab dem kommenden 5. Dezember das im Sommer beschlossene EU-Embargo gegen russische Oelexporte über den Seeweg in Kraft. Auch wenn mittlerweile sowieso der Löwenanteil des von Russland verschifften Oels Richtung Asien weggeht, hat diese Sanktion ein gewisses Verunsicherungspotenzial in Bezug auf die Versorgungssicherheit in Europa.